Donnerstag, 10. Januar 2013

Gefunden werden Teil 3! Backlinks (und Links)

Keine andere SEO-Maßnahme ist so wichtig wie Backlinks. Und kaum eine andere Maßnahme erfordert so viel Geduld und auch Leistung. Backlinks sind die Marathon-Disziplin im SEO-Bereich. Aber eigentlich sollten gerade Fachhändler keine Probleme damit haben, dieses Mittel geschickt für die eigene Homepage einzusetzen.


Auch wenn der Begriff etwas irreführend ist, sind Backlinks recht einfach erklärt: Es handelt sich um Verweise von anderen Websites auf die eigene Homepage. Das können z.B. Händlerverzeichnisse von Markenlabels sein, die dort neben der Adresse des Händlers auch die Internetadresse nennen (und verlinken, also anklickbar publizieren). Das können aber auch Verweise von zufriedenen Kunden sein, die einen Link zur Händlerhomepage auf die eigenen Facebookseite bringen.

Backlinks sind virtuelle Empfehlungen

Eigentlich sind Backlinks daher nichts anderes als Empfehlungen im virtuellen Netz. Was sich erst einmal einfach anhört, kann aber durchaus komplex sein.

Hierzu mal ein Beispiel:
Nehmen wir einmal an, ein Sporthändler ist anerkannter Fachmann für geschäumte Skischuhe mit nicht unerheblichem Einzugsgebiet.
Der Schaumspezialist macht seine Sache vorbildlich und daher steigen die Kunden hochzufrieden mit tatsächlich schmerzfreien Füßen in die nächste Buckelpiste. Beim Apres-Ski fragt dann erfahrungsgemäß der Tischnachbar mit schmerzverzehrtem Gesicht, warum denn der zufriedene Kunde trotz eines harten Skitags auf den Tischen tanzen kann und der zufriedene Kunde antwortet mit einem wissenden Lächeln, dass dies wohl zum einem an der eigenen Kondition, zum anderen aber wohl auch an den geschäumten Skistiefeln liegen könnte. Und es stellt sich heraus, dass der Schaumschuhfachmann eigentlich nur 100km vom schmerzgeplagten Nachbarn entfernt ist. Und während die letzten Takte verklingen, ist der nächste Kunde für geschäumte Skischuhe schon so gut wie sicher...

Jetzt nehmen wir zeitgleich an, dass der zufriedene Kunde eine Facebook-Seite oder eine eigene Homepage betreibt und dort Bilder des Buckelpisteevents und auch der anschließenden Party postet mit dem folgenden Nachsatz:
"Ohne meine geschäumten Ski-Schuhe hätte ich das früher nicht geschafft. Auch wenn es nicht billig war habe ich immer noch keine schmerzenden Füße. Besten Dank an www.meinskischuhspezialist.de "

Schon hat unser Skischuhspezialist ohne weiteren Aufwand einen richtig guten Link auf seine Homepage, der ihm vermutlich mehr Kunden bringen wird, als der erwähnte, zufriedene Kunde jemals beim Apres Ski kennenlernen kann.

Denn auf eines kann sich unser Schaumspezialist verlassen:
Google erkennt, dass hier ein gut vernetzter Sportler hochzufrieden in den Alpen unterwegs ist und wird bei der nächsten Suchanfrage nach "ski füße schmerzen" vermutlich zum einen den Beitrag des Kunden anzeigen aber zeitgleich auch den Link auf die Händlerhomepage.

Qualität von Empfehlungen

Es lohnt sich aber, mal die Parameter zu durchleuchten, die Google so sicher machen, dass hier eine wichtige Empfehlung ausgesprochen wird. Denn nicht jeder Backlink auf eine Händlerhomepage muss ja zwangsläufig besonders gut sein. Genau wie nicht jede Empfehlung im wirklichen Leben in jedem Fall richtig sein muss.
  • Da ist z.B. die Tatsache, dass der zufriedene Kunde die Meldung auf seiner privaten Homepage und Facebook-Seite postet. Dies zeugt schon mal davon, dass es bei dieser Empfehlung wohl nicht direkt um kommerzielle Interessen geht. Denn kein normaler Mensch vergrault seinen Freundeskreis mit irgendwelchen billigen Werbesprüchen.
  • Außerdem hat der zufriedene Kunde nicht einfach den Skischuh fotografiert und dieses Bild verlinkt, sondern den Link in einen durch Google lesbaren Text gepackt, der dazu noch im Kontext zum Themengebiet Ski und Skischuhe auftaucht.
  • Zu einem richtig guten Backlink wird die Verlinkung auf die Händlerhomepage natürlich auch dann, wenn es sich z.B. um einen bekannten Ski-Sportler mit eigener Fanseite handelt. Google erkennt ja anhand der Suchanfragen zu dem Namen des Sportlers, dass dieser wohl durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Szene hat.
  • Vieleicht handelt es sich aber auch um einen Sportjournalisten, der den Grund der schmerzfreien Füße in einem der nächsten Beiträge unter Spiegel Online bringt. Das würde den Laden des Schaumschuhspezialisten vermutlich rocken, denn Google vertraut den Links von den großen Newsportalen in besonderem Maße.
  • Google stellt natürlich auch fest, ob es sich um die einsame Empfehlung eines einzigen Kunden handelt oder ob schon andere zufriedene Kunden unseren Spezialisten gelobt haben. Eine entsprechende Masse von Menschen kann sich nach dieser Logik weniger irren.
  • Wenn aber jetzt die Anzahl der Empfehlungen bzw. Backlinks im arithmetischen Mittel aussergewöhnlich hoch ist oder innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums aufgebaut wurde, wird Google wohl zu Recht vermuten, dass hier irgendwie manipuliert wurde. In diesem Fall kann ein Backlink auch negative Folgen haben, indem Google die Position nach unten stuft.

Zukünftig wird Google vermutlich noch ganz andere Parameter für die Qualifizierung eines Backlinks heranziehen. Technisch könnte Google ja anhand der Geokoordinaten des Kunden-Smartphones erkennen, dass sich dieser tatsächlich in den Alpen aufhält und nicht in Hamburg. Das heißt, der Beitrag ist kein Fake und verdient damit ein hohes Ranking.

Fachhandels-Backlinks

Um es ganz einfach zu sagen: Es gibt keinen wichtigeren Erfolgsfaktor als gute Backlinks aber es gibt auch keinen Faktor, der schwieriger zu erreichen ist. Denn einen guten Backlink erlangt man nur durch aussergewöhnliche Leistung und viel Geduld.

Regionale Fachhändler haben erstaunlich viele Möglichkeiten, qualitativ gute Backlinks aufzubauen und viele betreiben dies bewusst oder unbewusst schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Hier einige Beispiele für den soliden Backlinkaufbau:

Backlinks durch Kundenempfehlungen

Genau hier kommt die Stärke des lokalen Fachhandels ins Spiel: Die local heros kennen ihre Kunden und haben damit unglaubliche Vorteile gegenüber jedem anonymen Onlineshop. Bei einem guten Backlink oder einer ehrlichen Empfehlung geht es selten um den günstigsten Preis sondern meist um die aussergewöhnliche Leistung oder die Empathie. Also doch eigentlich das Steckenpferd des guten Fachhändlers.
Ein local hero kann ganz sympathisch und freundlich seine langjährigen Kunden auffordern, ein wenig Werbung für ihn zu machen. Ein Link auf der Facebook-Seite oder auf einer typischen Empfehlungsseite reicht absolut aus, um gute Backlinks zu erhalten. Diese Leistung kann nicht eingefordert werden sondern muss selbstverständlich sein wie der Rabatt, den der Kunde an der Kasse nachfragt.
Und die Kunden geben diese Empfehlung gerne, wenn die Leistung tatsächlich stimmt.
Eine solche Empfehlungsmöglichkeit gibt es z.B. auch bei Google Places und was spricht dagegen, bereits im Laden einen Rechner zu installieren, auf dem der Kunde eine Bewertung abgeben kann? Die Hotelbranche ist hier offensichtlich sehr viel weiter, denn dort findet man die Bewertungsmöglichkeit mittlerweile häufiger direkt beim Checkout. Und erfahrungsgemäß fallen wohl die Bewertungen besser aus, wenn der Hotelier daneben steht;)

Backlinks auf Markenseiten

Und die local heros haben weitere Vorteile gegenüber den großen Onlineshops: Langjährige und vertrauensvolle Kontakte zu den Herstellern bzw. Lieferanten. Deren Markenhomepages sind eigentlich der optimale Platz, um themenrelevante und vertrauenswürdige Backlinks zu erhalten, denn diese Marken sind das Umsatz-Zugpferd jedes Fachhändlers.
In der Praxis ist aber oftmals festzustellen, dass auf vielen Markenseiten zwar ein Händlerverzeichnis zu finden ist, dies aber aus suchmaschinentechnischer Sicht nicht für den Aufbau von guten Backlinks optimiert ist. Das ist z.B. dann der Fall, wenn die einzelnen Händleradressen und Verlinkungen zu den Händlerhomepages nur über Suchfelder zu finden sind, in denen man als Kunde z.B. einen Ort oder eine PLZ eingeben soll.
Was zunächst einmal wirklich bequem aussieht, stellt sich bei genauerer Betrachtung als SEO-Bremse heraus: Eine Suchmaschine wie Google durchsucht täglich aufs Neue dieses Händlerverzeichnis nach Inhalten und findet immer wieder ein leeres Suchfeld vor. Was soll die heimatlose Suchmaschine hier denn jetzt eintragen, um Inhalte zu finden? Deutschland? Den Namen des Rechenzentrums oder die Nummer des Serverschranks?
Besser wären es, neben der Formularsuche zusätzliche Wege anzubieten, um z.B. über Verlinkungs-Strukturen ebenfalls zu einer Händlerliste zu gelangen. Jede Suchmaschine ist in der Lage, solchen Verlinkungen zu folgen.
Eine wichtige Empfehlung für jeden Fachhändler ist daher immer, die Händlerverzeichnisse aller Markenhomepages im eigenen Sortiment regelmäßig zu kontrollieren. Ist dort ein korrekter Link zur eigenen Homepage zu finden? Ist dieser Link möglichst ein Textlink (also nicht nur ein Symbol)? Ist der Händlereintrag auch ohne Such-Feld erreichbar?

Backlinks von Portalen

Auch Verlinkungen von öffentlichen Verzeichnissen und Adress-Suchmaschinen sind Gold wert. Ein Backlink bzw. eine Verlinkung zur Händlerhomepage ist heute in den meisten Fällen Bestandteil eines (meist kostenpflichtigen) Eintrags.
Wenn diese Portale zusätzlich noch Spezialsuchmaschinen mit einer hohen Themenrelevanz sind, bewertet Google die Links zu den Händlerhomepages entsprechend hoch. Für den Fahrradbereich wäre hier also z.B. unser eigenes Bikeshops.de Portal zu nennen.

Aufpassen sollte man bei allen Angeboten, die darauf abzielen, mit einem einmaligen Aufwand in hunderten von Verzeichnissen aufgenommen zu werden. Zum einen bringt es in der Realität ziemlich wenig, als regionaler Händler in einem chinesischen Adressverzeichnis wiedergefunden zu werden. Zum anderen kann ein solcher manipulativer Linkaufbau kontraproduktiv sein, weil Google schnell erkennt, dass hier getrickst wird.

Regionale Backlinks

Im Normalfall kennt jeder Fachhändler in seinem Ort eine Menge weiterer Unternehmen, die eine Homepage betreiben. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, mit möglichst vielen einen Linktausch zu vereinbaren. In der Praxis ist das recht einfach: Die Pizzeria um die Ecke setzt einen Link auf die Homepage des Fachhändlers und umgekehrt integriert der Fachhändler einen Hinweis mit Link auf die Pizzeria-Homepage. Gerne mit Logo aber noch besser mit etwas Werbetext.

Aber was hat unser erwähnter Sporthändler mit Spezialgebiet geschäumte Skischuhe davon, auf der Homepage einer Pizzeria genannt zu werden? In der Praxis wird es keinen Kunden interessieren, ob er nach dem Skischuhkauf in der Nähe eine Pizza findet. Aber Google interessiert das, denn beide Unternehmen haben eine Gemeinsamkeit, die bei fast jeder Google-Suchanfrage äußerst wichtig ist: Beide Unternehmen sind im gleichen Ort ansässig und bilden dort wohl offensichtlich ein kleines Netzwerk. Und Google braucht Netzwerke, um die richtigen Treffer anzubieten.

Noch interessanter wird es, wenn Links zur Fachhändler-Homepage auf Seiten zu finden sind, die neben dem gleichen Ort auch zusätzlich noch andere Übereinstimmungen bieten. Der Skischuhfachmann ist also immer gut beraten, die Sportvereine oder Skischulen in der Umgebung zu bitten, einen Link zur Händlerhomepage auf die Vereinsseite zu setzen. Und auch hier ist es eigentlich selbstverständlich, dass die Vereinsseite ebenfalls verlinkt wird.

Backlinks kaufen?

Man wird sich relativ einfach vorstellen können, dass gute Backlinks richtig viel Geld wert sind und viele SEO-Spezialisten betreiben heute komplexe Linkfarmen, um qualitativ hochwertige Backlinks anbieten zu können. Das Ziel ist hierbei immer, den Linkaufbau möglichst organisch wachsen zu lassen, damit Google nicht direkt erkennt, dass hier wohl manipuliert wird.

Ob der Kauf von Backlinks für das Ranking einer normalen Fachhändlerhomepage ratsam ist, kann man sicher nicht pauschal beurteilen. Aber sicherlich sollte dies immer parallel zu den oben genannten Maßnahmen verlaufen und um deren Aufbau sollte sich der Unternehmer lieber selbst kümmern.

Etwas anders ist die Situation, wenn es sich um SEO-Maßnahmen für einen bundesweit tätigen Onlineshop handelt. Hier ist in jedem Fall eine umfangreiche und professionelle SEO Unterstützung zu empfehlen.


Wie relevant sind ausgehende Links?

Praktisch jeder Fachhändler führt auf seiner Homepage eine Liste der Marken, die er im Programm hat und regemäßig stellt sich hier die Frage, ob es Sinn macht, die Markenlogos mit der Markenwebsite zu verlinken. Schließlich will ja jeder Händler den Kunden auf der eigenen Seite halten und nicht an die Konkurrenz verlieren. Daher werden dann oftmals zwar die Marken gelistet aber es erfolgt keine Verlinkung nach aussen.
Dieser Wunsch der Fachhändler wird in Branchen, bei denen die Marken häufig mit eigenen Onlineshops zur ernsthaften Konkurrenz werden, umso verständlicher.

Grundsätzlich ist es aus suchmaschinentechnischer Sicht allerdings ratsam, ausreichend ausgehende Links auf der Homepage zu führen. Google bewertet ja nicht nur die Anzahl und Qualität der Backlinks sondern durchaus auch die Tatsache, ob die Homepage eine Sackgasse ist, auf die man zwar über sehr viele verschiedene Wege gelangt, aus der man aber nur schwer wieder hinausgelangt.

Dies ist ja nicht nur für die Suchmaschine ein tatsächliches Hinderniss sondern auch für die Nutzer, die es heute oft gewohnt sind, das Web per Klick zu erleben und dabei ausschließlich auf Verlinkungen angewiesen sind.

Ein weiterer Punkt ist eigentlich in der Praxis noch viel wichtiger: Kaum ein Kunde wird ausgerechnet über die Markenseite eines Fachhändlers auf eine Marke aufmerksam. Es ist vielmehr umgekehrt so, dass der Kunde die Marke bereits kennt und er eher über die Markenhomepage auf der Fachhänder-Website landet. Auch statistisch gehören die Markenwebsites des Fachhändlers nicht gerade zu den meistbesuchten Seiten.

Daher blockiert man sich mit den fehlenden Links zur Markenhomepage in den meisten Fällen völlig unnötig ein wichtiges SEO-Kriterium.

Allerdings sollte man hier aber auch durchaus darauf achten, dass nicht nur auf der Händler-Homepage sondern im Gegenzug auch im Fachhandelsverzeichnis der Markenhomepage ein Link bzw. Gegenlink zu finden ist. Dies ist leider nicht immer selbstverständlich.

Fazit 

Backlinks sind das Salz in der Suppe und die Marathon-Disziplin eines jeden Homepagebetreibers.
Der Fachhandel hat hierbei unglaublich viele Möglichkeiten, mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein langfristig gutes Ergebnis zu erzielen.

Gefunden werden Teil 2! Aktuelle Inhalte

Das Pflichtprogramm für jeden Homepagebetreiber ist die Pflege und Aktualisierung von Inhalten. Denn Kunden erwarten aktuelle Homepageinhalte und für Google ist die Aktualität ein wesentlicher Faktor, um die Website bei Suchanfragen ganz oben zu listen. Aber die Realität sieht in der Praxis oftmals völlig anders aus. Dabei läßt sich der Großteil der Arbeiten mit einem minimalen Pflegeaufwand realisieren.

Die Homepage als Schaufenster
Das Ziel einer Fachhandels-Homepage ohne Onlineshop-Funktionalität ist eigentlich recht einfach erklärt: Die Homepage soll einen Interessenten zum Besucher im Ladenlokal machen und im Optimalfall zum zahlenden Kunden.
Damit sind die Aufgaben eigentlich identisch mit der Werbewirkung der klassischen Schaufensterfront. In beiden Fällen sollen Kunden durch einen Mix von Gestaltung und Produktauswahl dazu animiert werden, das Ladenlokal zu besuchen. Es wäre aber wohl eher kontraproduktiv, wenn die Schaufensterfront ausschließlich nach designtechnischen Aspekten gestaltet wäre ohne irgendein Produkt oder besonderes Angebot zu präsentieren. Genauso falsch wäre es, auf einem begrenztem Raum eine zu hohe Anzahl an Produkten präsentieren zu wollen. Ziel ist daher wohl immer, die gegebene Fläche zum Einen ansprechend zu gestalten, zum Anderen aber durch die Produktauswahl und Preisgestaltung genau die Käuferschicht anzusprechen, die man gerne im Ladenlokal sehen will.

Was für die Schaufensterfront selbstverständlich ist, gilt in gleichem Maße auch für die Homepage. Allerdings kann der Fachhändler durch dieses Medium nicht nur den potenziellen Interessenten erreichen, der sich eher zufällig vor dem Schaufenster aufhält sondern man kann hier durch die Auswahl der präsentierten Produkte, Marken und Preise ganz gezielt völlig neue Besuchergruppen ansprechen.


Was die Besucher erwarten
Zunächst mal sollte analysiert werden, welche Bereiche der Homepage denn überhaupt am Häufigsten besucht werden. Warum sollte Zeit in die Pflege von Inhalten investiert werden, die selten oder gar nicht aufgerufen werden?
Bei Auswertungen aller von RIM betreuten Fachhändler-Homepages ist leicht erkennbar, dass das Verhalten der Homepagebesucher ziemlich parallel zum Verhalten der Besucher im Ladenlokal verläuft. Und dieses Verhalten ist auch nicht weiter überraschend:
Ein Anteil von über 95% der Seitenaufrufe auf Fachhändler-Homepages betrifft Inhalte mit Produkten oder Produktinformationen. Besonders hohen Stellenwert haben standardmäßig die Seiten mit aktuellen Angeboten und zwar völlig unabhängig von der betroffenen Branche. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn auch Besucher im Ladenlokal sollten in den meisten Fällen dort sein, um Produkte zu suchen und zu kaufen. Und reduzierte Ware zieht eben auch hier mehr Kunden in das Ladenlokal.
Die wenigsten Besucher werden sich wohl für die Historie des Unternehmens interessieren.

Warum investieren aber viele Händler zum Beispiel mehr Zeit mit der Pflege der "Wir über uns"-Seite oder "Unser Team" - Seite als mit der Pflege von aktuellen Angeboten? Und das, obwohl schnell zu erkennen ist, dass solche Content-Seiten nur zu einem Bruchteil so häufig besucht werden?
Hiermit wird man zumindest nicht den Erwartungen der Kunden gerecht und zusätzlich entsteht völlig unnötiger Zeitaufwand und damit unnötige Kosten.

Was Google erwartet
Die Häufigkeit der Aktualisierung einer Website ist eines der wichtigsten Kriterien, um bei Google gut gefunden zu werden. Und Google belohnt häufige Aktualisierungen nicht nur mit einer guten Positionierung bzw. Ranking sondern auch mit der Tatsache, dass solche Websites sehr viel häufiger von Google nach neuen Inhalten durchsucht werden.
Im Klartext heisst das: Bei häufig aktualisierten Websites ist Google in der Lage neue Angebote oder besondere Aktionen bereits wenige Stunden nach Veröffentlichung in den Suchergebnissen anzuzeigen. Bei Websites, die selten oder gar nicht gepflegt werden, kann dies Tage oder Wochen dauern.

Praxis-Tipps für aktuelle Inhalte 
Die folgenden Empfehlungen gelten für Fachhändler-Homepages ohne Onlineshop-Funktionalität.  
  • Kontrolle der Basisdaten! Stimmen Öffnungszeiten und Adresse? Ist die Markenübersicht aktuell? Funktioniert das Kontaktformular und das Anfahrtsrouting? Ist das Impressum auf aktuellem Stand?
    Mit der regelmäßigen Prüfung einiger grundlegender Homepageinformationen vermeidet man oftmals verärgerte Kunden.
  • Angebote wöchentlich aktualisieren! Aus suchmaschinentechnischer Sicht reicht es, teilweise den Beschreibungstext zu einem Artikel etwas abzuwandeln. So wird dann aus dem "Rennrad mit Dura Ace" das "Dura Ace Racingbike", aus einem "Business-Schuh" der "Schuh für jeden geschäftlichen Anlass". Google erkennt darin aktualisierte Inhalte.
  • Anzahl an Angeboten überschaubar halten! Es ist wesentlich besser, ständig 20 spannende und aktuelle Produkte mit gutem Text und Bild zu präsentieren als den Versuch zu starten, das Gesamtsortiment abzubilden. Dies erwartet ein Besucher weder in Ihrem Schaufenster noch auf Ihrer Homepage.
  • Angebots-Bild, PDF oder Video reicht nicht! Eine Suchmaschine kann ausschließlich Text interpretieren und erkennt zunächst mal in keinem Fall den tatsächlichen Inhalt eines Bildes oder Werbemotivs. Auch SEO-Maßnahmen wie das Title-Tag  sind nicht geeignet, längere Textpassagen zu ersetzen. Allerdings ist es nicht empfehlenswert, ein Angebot ohne Bild zu integrieren.
  • Individualität ist Trumpf! Verwenden Sie nach Möglichkeit Ihre eigenen Formulierungen für das Produkt und verzichten Sie darauf, die Texte von der Herstellerhomepage zu kopieren.
  • Klare Worte! Nutzen Sie für die Beschreibung des Angebots die Fachbegriffe, die auch Ihre Kundschaft bei einer Suche verwenden würde. Vermeiden Sie ungebräuchliche Abkürzungen.
  • Bildrechte klären! Dürfen Sie das Bildmaterial vom Hersteller für Ihre Homepage verwenden? Im Zweifelsfall sollten Sie eher eigene Fotos anfertigen. 

Mittwoch, 9. Januar 2013

Gefunden werden Teil 1! Die Grundlagen

Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung für Fachhändler

"Wie werde ich denn besser gefunden?" - Das ist wohl die häufigste Fragen von Fachhändlern zu der eigenen Unternehmens-Website. Und dies ist sicherlich auch die wesentliche Frage, denn eine Website, die bei den wichtigen Suchbegriffen niemals erscheint, ist relativ sinnlos.


Suchmaschineoptimierung, oder search engine optimization (SEO) ist das Zauberwort und die Workshops, Bücher und Experten zu diesem Thema gehen ins Unendliche. Allesamt gespickt mit einer Vielzahl von diversen Fachbegriffen, die nicht eben selbsterklärend sind. Warum sollte sich ein regionaler Fachhändler also mit Onpage, Offpage, Backlinks, Referrern, Alt-Attributen und Rankings beschäftigen, wenn doch eigentlich der Auftrag an den Dienstleister war, sich um eine gute Suchmaschinenposition zu kümmern?

Was passiert eigentlich, wenn ein Benutzer den Begriff "Schuhe" oder "Fahrrad" bei Google eingibt und warum wird immer die Konkurrenz eher gefunden als man selbst?
Da diese Thematik nicht trivial ist, sollte man auf jeden Fall die Grundlagen hierzu kennen. Nur dann ist man als Fachhändler auch in der Lage, mit vertretbarem Aufwand eine erfolgreiche Homepage zu betreiben.

Fokus auf Google
Eines wird jeder, der sich mit Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzt, schnell erkennen: Obwohl weltweit tausende von verschiedensten Suchmaschinen existieren, ist nur eine wirklich relevant: Google. Diese unangefochtene weltweite Monopolstellung ist sicherlich nicht ohne Skepsis zu sehen, bringt aber dem Homepage-Inhaber einen ganz klaren Vorteil: Er kann sich bei der Frage, ob seine Seite gut gefunden wird, auf die Treffer von Google konzentrieren und muss sich nicht um weitere Suchmaschinen kümmern. Denn auch alternative Suchmaschinen orientieren sich fast immer an den von Google gesetzten Standards. Wenn also eine SEO-Maßnahme bei Google funktioniert, klappt es im Normalfall auch bei allen anderen.

Vertrauensfrage
Einige Zahlen zu Google:
  • Umsatz 2012: über 50 Mrd Dollar
  • Gewinn 2012: über 10 Mrd Dollar
  • weltweit ca. 54.000 Mitarbeiter
  • ca. 3 Mrd. Suchanfragen pro Tag
  • Anzahl der Google-Server: 1 Mio (geschätzt)
Die offiziellen und inoffiziellen Zahlen zu der weltweiten Nr. 1 der Suchmaschinen sind derart gigantisch, dass sie Angst machen können. Tatsächlich hat Google aber allen Grund dazu, mögliche Ängste zerstreuen zu wollen. Denn das Geschäftsmodell basiert ausschließlich auf Vertrauen in die Qualität der gelieferten Ergebnisse von Suchanfragen. Und Angst war schon immer der größte Feind des Vertrauens.

Hieraus kann man zwei Dinge ableiten:
  1. Gute Treffer-Ergebnisse:
    Google wird wohl solange erfolgreich sein, solange sich die Benutzer darauf verlassen können, für eine bestimmte Suchanfrage die richtigen Treffer zu erhalten. Und zwar unabhängig vom Werbebudget des jeweiligen Homepagebetreibers. Dies erklärt auch, warum bei fast allen Suchbegriffen qualifizierte Foreneinträge vor vielen kommerziellen Angeboten gelistet werden.
  2. Hoher Manipulations-Schutz:
    Falls eine Website nicht unter den ersten Treffern erscheint, ist es eher unwahrscheinlich, dass es im Rahmen der normalen Möglichkeiten liegt, diese Suchergebnisse langfristig gravierend manipulieren zu können. Und Google schreckt auch nicht davor zurück, selbst sehr prominente Websites aus den Suchergebnissen zu verbannen, wenn diese zu exzessiv tricksen wollen. Bestes Beispiel war im Jahr 2006 die Website von BMW, die zeitweise komplett aus dem Suchindex verbannt wurde.
Ranking-Faktoren
Google selbst gibt an, dass ca. 200 Faktoren beeinflussen, ob eine Website bei einem bestimmten Suchbegriff gefunden wird und an welcher Stelle der Treffer dann bei den Ergebnissen erscheint. Die vollständige Liste dieser Faktoren wird allerdings verständlicherweise nicht veröffentlicht und kein Experte kennt alle Faktoren oder deren Wichtigkeit bzw. Relevanz.

Aber eigentlich läßt sich immer mit gesundem Menschenverstand erklären, warum Google bei einer Suchanfrage eine Website höher bewertet als die andere. Denn letztlich sind die Kriterien für diese Auswahl sehr identisch mit den Faktoren, wie wir im realen Leben ein Unternehmen oder Personen bewerten.

Ranking-Faktor Backlinks
So sind z.B. Empfehlungen von einer dritten Seite immer sehr viel mehr wert als alle Marketingmaßnahmen, die man selbst betreiben kann. Wenn dann diese Empfehlung noch von jemandem kommt, der wohl tatsächlich als Experte auf seinem Gebiet gilt, ist dies nochmals um einiges mehr wert.

Deutlich wird dies z.B. bei der Suche nach einem zuverlässigen Handwerker. Neben Faktoren, die durch jeden Handwerker selbst gesteuert werden können (z.B. Aktualität der Homepage, Eintrag im Telefonverzeichnis usw.) ist der wohl entscheidende Faktor in jedem Fall die Empfehlung durch einen Bekannten. Wenn dieser Bekannte dann selbst als äußerst guter Handwerker gilt, ist eine solche Empfehlung durch keine andere Werbung zu toppen.
Das Pendant im Internet wären hierbei die sogenannten Backlinks, also Verweise von externen Seiten auf die eigene Homepage. Wenn jetzt diese Backlinks von Seiten kommen, die Google als besonders wichtig für ein Themengebiet ansieht, ist ein solcher Link auf die eigene Site mehr wert als alle anderen Maßnahmen.

Ranking-Faktor Aktualität
Ein weiterer Faktor ist natürlich auch die Aktualität. Genauso wie die Schaufenster eines Ladenlokals regelmäßig neu dekoriert werden sollten, muss auch eine Homepage ständig auf Stand gehalten werden.
Natürlich muss der hierfür anfallende Arbeitsaufwand in einem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen sein, aber generell sollte die Fachhändler-Homepage ebenfalls den gleichen Zweck erfüllen, wie ein Schaufenster: Kunden in den Laden locken.

Ranking-Faktor Alter
Wem vertraut man, wenn es um wichtige Anschaffungen oder Entscheidungen geht?
Oftmals ist es entscheidend, welche Kompetenz derjenige aufzuweisen hat, auf dessen Ratschlag man hört. Und meist ist Kompetenz nur vorhanden, wenn diese Person eine langjährige Erfahrung nachzuweisen hat. Die besten Verkäufer überzeugen nicht unbedingt durch Redekunst sondern durch Know-How und der Kunde muss sich auf genau dieses Know How verlassen können.
Genauso verhält es sich mit dem Einfluss des Alters einer Domain. Google wird eine Domain immer bevorzugt behandeln, wenn hierunter bereits in der Vergangenheit themenrelevante Inhalte zu finden waren.
Das bedeutet nicht, dass man keine neuen Projekte unter neuen Domainnamen forcieren sollte. Aber wenn eine Domain schon lange bei Google bekannt ist, sollte man sich gut überlegen, diese gegen eine neu zu registrierende Domain zu tauschen.

SEO-Ziele für Fachhändler
Die beste SEO-Strategie für eine typische Fachhändler-Homepage mit einigen Hundert oder Tausend Besuchern pro Monat sollte darin liegen, Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zu halten. Nicht jeder Ranking-Faktor spielt hier eine wesentliche Rolle und die Umsetzung aller derzeit bekannten Optimierungsmaßnahmen würde jeden Kostenrahmen sprengen.
Als Fachhändler mit regional begrenztem potenziellem Kundenstamm gibt es eine hohe Anzahl an wirksamen Massnahmen, mit denen die eigene Homepage bei allen relevanten Suchanfragen optimal gefunden wird. Und für die Umsetzung benötigt man weder ein hohes Budget noch besondere technische Kenntnisse oder Spezialwissen im Bereich SEO.

In den nächsten Beiträgen zu dem Themengebiet SEO werde ich die Faktoren erläutern, die nach unser Erfahrung zu den wichtigsten Bausteinen auf dem Weg zu einer optimal aufgestellten Fachhändlerhomepage gehören.





Mittwoch, 9. Mai 2012

Streichpreise für Fachhändler

Streichpreise im InternetEs ist ja verständlich, dass jeder Händler daran interessiert ist, bei einem tollen Angebot den Endkunden auch darauf hinzuweisen, wieviel er denn sparen kann. Das funktioniert, indem man den alten Preis entweder durchgestrichen oder klein oder mit einem entsprechenden Hinweis veröffentlicht. Was sich jetzt erstmal trivial anhört ist es aber nicht, denn die Fachhändler sind gut beraten, sich mit einigen wichtigen Aspekten dazu auszukennen.

Wir haben einen hierauf spezialisierten Anwalt gebeten, uns zu dieser Thematik mal einen praxisnahen Überblick zu geben, den wir hiermit veröffentlichen. Diese Hinweise sind generell für alle Händler wichtig, unabhängig davon, ob ein Onlineshop vorhanden ist oder nicht.
Schon jetzt besten Dank an Herrn Steen für die Unterstützung.
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Autor: Carsten-Helmut Steen (Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz)
www.kst-recht.de
 

Werbung mit durchgestrichenen Preisen

Die richtige Werbung mit Preisgegenüberstellungen ist ein Dauerbrenner in der wettbewerbsrechtlichen Beratung. Der Händler hat in der Preisgestaltung im Prinzip freie Hand und darf mit Preisherabsetzungen werben. In der Praxis wird einem durchgestrichenen höheren Preis regelmäßig ein günstigerer Preis gegenübergestellt. Bei solchen Preisnachlässen sind für den Händler einige Fallstricke beachten, die sich aus dem Gebot der Preiswahrheit, der Preiswahrheit und dem Verbot der Irreführenden Werbung ergeben.

Was sagt der Bundesgerichtshof?

Der Bundesgerichtshof hält es für irreführend, wenn die Adressaten der Preiswerbung nicht erkennen können, welcher Preis sich konkret hinter dem durchgestrichenen Preis verbirgt (BGH, Urteil vom 17.03.2011 – I ZR 81/09). Wer mit durchgestrichenen Preisen wirbt, muss deshalb immer genau angeben, um was für einen Preis es sich bei dem durchgestrichenen Preis handelt.
Eine Werbung mit einer Preissenkung ist weiterhin irreführend,
- wenn der vermeintlich herabgesetzte Preis zuvor überhaupt nicht oder nicht ernsthaft verlangt wurde (unzulässige „Mondpreiswerbung“) oder
- systematisch herauf- und wieder herabgesetzt wird (unzulässige „Preisschaukel“) oder
-  der höhere Preis nur für einen unangemessen kurzen Zeitraum gefordert wurde.

Welche Preise darf ich gegenüberstellen? 

Der Händler kann seinem aktuellen Verkaufspreis insbesondere seinen eigenen zuletzt geforderten Verkaufspreis („bisher bei uns“), eine aktuelle unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers („UVP“) oder eine ehemalige unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers („Ehem. UVP“) gegenüberstellen.

Was muss ich dabei beachten? 

Die Erläuterung, welchen Preis der Händler gegenüberstellt, muss im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang mit dem durchgestrichenen Preis erfolgen.
Beispiele:
UVP  € 999,00  € 899,00
Ehem. UVP € 699,00  € 399,00
Bisher bei uns  € 799,00  € 599,00
Begriffe wie „statt“ oder „bisher“ sind unzulässig, weil sie mehrdeutig sind und nicht klar wird, welcher konkrete Preis gegenübergestellt wird.
Der gegenübergestellte Preis muss weiterhin dem Gebot der Preiswahrheit entsprechen: Wirbt der Händler mit einer „UVP“, muss es sich um eine unverbindliche Preisempfehlung handeln, die im Zeitpunkt der Preisgegenüberstellung aktuell ist. Ist das beworbene Produkt in der aktuellen Händlerpreisliste nicht mehr vorhanden, wird vermutet, dass die Preisempfehlung aufgehoben ist. Der Händler muss zum Beispiel bei Auslaufmodellen aus der Vorsaison dann darauf hinweisen, dass es sich um eine ehemalige unverbindliche Preisempfehlung („Ehem. UVP“) handelt.

Gibt es zeitliche Grenzen für die Preisgegenüberstellung?

Bei der Gegenüberstellung mit dem eigenen zuletzt geforderten Verkaufspreis ist Vorsicht angebracht.
Die Werbung mit einer Preisabsenkung erzeugt gerade im Onlinehandel bei den Adressaten die Erwartung einer Aktualität der Preissenkung. Nach der Rechtsprechung ist bei der Frage, wie lange der Zeitraum zurückliegen darf, in dem der höhere, zur Preisgegenüberstellung verwendete Preis gegolten hat, auf die Verkehrsauffassung eines durchschnittlichen und verständigen Verbrauchers abzustellen. Bei Produkten, die nicht zum täglichen Bedarf gehören (z.B. Fahrräder, Fahrradzubehör), wird man einen Zeitraum von vier Wochen noch als zulässig betrachten. Nach Ablauf dieses Zeitfensters verwandelt sich der herabgesetzte Preis praktisch von selbst in den eigenen zuletzt geforderten Preis des Händlers. Die Preisgegenüberstellung wird dann irreführend, weil über die Aktualität der Herabsetzung getäuscht wird.
Ebenso wenig darf mit einer „Ehem. UVP“ zeitlich grenzenlos geworben werden. Während dies für Auslaufmodelle aus der Vorsaison unproblematisch ist, verlieren auch ehemalige Preisempfehlungen nach Ablauf von 2 bis 3 Jahren an Aktualität.
Mit einer „UVP“ darf nur geworben werden, solange diese tatsächlich aktuell ist. Bestehen Zweifel über die Aktualität einer Preisempfehlung, sollte der Händler direkt beim Hersteller nachfragen.

Praxistipp:
Wer mit Preisgegenüberstellungen wirbt, muss seine Preisgestaltung im Onlineshop ständig im Auge behalten. Wird eine Preisgegenüberstellung unzulässig, z.B. weil der höhere Vergleichspreis nicht mehr aktuell ist oder eine „UVP“ aufgehoben wird, muss die Preiswerbung überarbeitet werden.


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Autor: Carsten-Helmut Steen (Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz)
www.kst-recht.de

Dienstag, 20. März 2012

Custom-Made (Bike) und Widerrufsrecht. Passt das zusammen?

Immer wieder fragen uns Fahrrad-Händler, ob denn bei individuellen Fahrrad-Konfigurationen im Onlineshop das gesetzliche Widerrufsrecht für den Endverbraucher gilt. Der Kunde will ja eben dann nicht das Fahrrad "von der Stange", sondern ein möglichst individuell zugeschnittenes. Dieser Kundenwunsch betrifft nicht nur High-End MTBs und Rennmaschinen der gehobenen Preisklasse, sondern sehr häufig auch Trekkingbikes und Citybikes, die mit individuellen Lackierungen und Anbauteilen ausgestattet werden können.
(Beispiel: www.lpm-fahrrad.de)

Für den Händler bedeutet ein solches Custom-Bike auch immer einen teilweise erheblichen Mehraufwand. Wenn der Kunde z.B. eine andere Bereifung wünscht, müssen auch bei einem Standard-Modell hierzu die normalen Laufräder erstmal komplett demontiert werden, danach die Bereifung abgezogen und die neue Bereifung montiert werden. Dies geht oft genug einher mit neuer Justierung der Bremse und Schaltung. Dies führt dann irgendwann unweigerlich zu der Frage, ob denn ein Kunde ein solches Rad wie bei jedem anderen Artikel ohne weitere Begründung zurückgeben kann.

Wir haben zu dem Thema einen auf Onlinerecht spezialisierten Rechtsanwalt gebeten, hierzu mal eine Kurz-Expertise zur Verfügung zu stellen, die wir hiermit veröffentlichen: 

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Ausschluss des Widerrufsrechts im Onlinehandel

Ein Ausschluss des gesetzlichen Widerrufsrechts für Verbraucher im Onlinehandel kommt in Betracht, wenn das zu liefernde Produkt „nach Kundenspezifikation angefertigt“ oder „eindeutig auf die persönlichen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten“ ist. Die Rechtsprechung urteilte in den wenigen zu dieser Thematik entschiedenen Fällen mit einer sehr verbraucherfreundlichen Tendenz. So hat das OLG Frankfurt entschieden, dass z.B. ein individuell konfiguriertes Notebook („Baukastensystem“) nicht vom Widerrufsrechts ausgeschlossen ist. Der BGH bestätigte dieses Urteil.

Begründung:Der BGH ist der Meinung, dass das Widerrufsrecht des Verbrauchers nur dann wegen Anfertigung der Ware „nach Kundenspezifikation“ ausgeschlossen ist, wenn der Unternehmer durch die Rücknahme von auf Bestellung angefertigter Ware erhebliche wirtschaftliche Nachteile erleidet. Diese Nachteile müssen damit zusammenhängen und dadurch entstehen, dass die Ware erst auf Bestellung des Kunden nach dessen besonderen Wünschen angefertigt wurde. Das wiederum ist nur der Fall, wenn
  • die vom Kunden gewünschte Anfertigung der Ware nicht ohne weiteres rückgängig gemacht werden kann;
  • die Wünsche des Verbrauchers, nach denen die Ware angefertigt wird, die Ware so sehr individualisieren, dass diese für den Händler im Falle ihrer Rücknahme deshalb (wirtschaftlich) wertlos ist, weil er sie wegen der besonderen Gestaltung anderweitig nicht mehr oder nur noch mit erheblichen Schwierigkeiten oder Preisnachlässen absetzen kann.
Als Faustformel gilt: Lässt sich die Ware ohne Einbuße an Substanz und Funktionsfähigkeit ihrer Bestandteile mit verhältnismäßig geringem Aufwand wieder in den Zustand vor der Anfertigung versetzen, liegt schon eine das Widerrufsrecht des Verbrauchers ausschließende Anfertigung „nach Kundenspezifikation“ nicht vor. Auch einen Arbeitsaufwand für die Demontage der Einzelteile in Höhe von 5 % des Verkaufspreises hat der BGH für den Händler als zumutbar angesehen.
Letztlich kommt es immer auf den Einzelfall an, ob trotz der Auswahlmöglichkeiten des Kunden ein fertiges Produkt verkauft wird oder eine Bestellung „nach Kundenspezifikationen“ vorliegt.

Für die Fahrradbranche folgt daraus: Kein Ausschluss des Widerrufsrechts, wenn der Kunde sich lediglich aus einem „Baukastensystem“ von standardisierten Einzelteilen sein Fahrrad zusammenstellt. Werden die Leistungen individuell bestellt (z.B. individuelle Lackierung eines Rahmens), liegt schon eher eine Anfertigung „nach Kundenspezifikation“ vor. Auch hier wird man aber im Einzelfall unterscheiden müssen, ob es sich bei der Lackierung tatsächlich um eine ausreichende Individualisierung handelt, oder ob dem Kunden beispielsweise nur eine Auswahl aus vier „Standardlackfarben“ (z.B. schwarz, weiß, rot, blau) angeboten wird. Letzteres spricht eher wieder für ein „Baukastensystem“, das ein Widerrufsrecht niht ausschließt.

Auf Nummer sicher geht nur der Onlinehändler, der z.B. bei der gewünschten Lackierung eine individuelle Anpassung zur Bedingung macht, so dass an den Merkmalen „nach Kundenspezifikation“ bzw. „eindeutig auf die persönlichen Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten“ keine vernünftigen Zweifel bestehen können.

Praxistipp:
Liegt eine Bestellung „nach Kundenspezifikation“ vor, muss der Kunde im Rahmen der Widerrufsbelehrung auf den Ausschluss seines Widerrufsrechts ausdrücklich hingewiesen werden.
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Autor: Carsten-Helmut Steen (Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz)
www.kst-recht.de


Herzlichen Dank an Herrn Steen für die Ausführungen!

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Donnerstag, 15. März 2012

Die Online-Fahrradmesse OnBikeX präsentiert ab sofort in der „Sonderschau“ die 2012er Fahrradmodelle von mehr als 75 namenhaften Herstellern. Vom BMX-Rad bis zum Trekkingbike, vom Rennrad bis zu einer umfangreichen Sammlung von E-Bikes und Pedelecs– fast 5.000 brandneue 2012er Fahrrad-Modelle lassen kaum eine Radgattung unbeachtet.

Hochauflösenden Produktbilder – häufig auch in der 360°-Ansicht – sowie die kompletten Spezifikationen der Modelle machen die Neuheiten für den Besucher greifbar. Nur einen Klick weit entfernt liegen die virtuellen Messestände von immer mehr Herstellern, die mit Hintergrundinformationen, Händlerverzeichnissen, Produktvideos oder Testergebnissen der wichtigsten Fachzeitschriften aufwarten.  

Eine geführte Suche mit einer umfassenden Vorauswahl in den Kategorien Radgattung, Marke und Modelljahr ersetzt den üblichen Messeplan. Auch über die Informationsdichte lassen sich die Produkte selektieren. So können beispielsweise alle bereits getesteten Modelle angezeigt werden.  

Hier gelangen Sie zum Eingang der virtuellen Messe OnBikeX.de
 
OnBikeX ist die Online-Fahrradmesse mit allen Informationen zu den wichtigsten Fahrradmarken und Fahrradmodellen. Hier finden Sie außerdem alle Testergebnisse der wichtigsten Fahrrad-Zeitschriften und einen großen Videopool rund um das Thema Fahrrad. Mit Hilfe der Kaufberatung finden Sie schnell den richtigen Fahrrad-Typ. In den Messeständen der Marken können Sie sich rund um die Uhr über die Fahrradmodelle, Aktionen und Fahrrad-Fachhändler informieren. 

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Sonntag, 8. Januar 2012

Traumjob in der Bike‐Branche finden leicht gemacht

Neues Jahr – neue Vorsätze – neuer (Traum‐)Job!

Viele Jobs sind in der Bike‐Branche zu vergeben. Warum nicht das geliebte Hobby zum Beruf machen? Den wohl größten Stellenmarkt Deutschlands im Bereich Zweirad bietet das Jobcenter auf www.OnBikeX.de , der Online‐Fahrradmesse mit allen Informationen zu den wichtigsten Fahrradmarken und Fahrradmodellen. Ob Fahrradverkäufer, Mechaniker oder Bike‐Guide: Viele interessante Angebote warten im Jobcenter auf die richtige Besetzung.

OnBikeX.de gibt Job‐ und Mitarbeitersuchenden Windschatten

Alle Inserate, ob Gesuch oder Angebot, sind kostenlos und werden sowohl bei www.OnBikeX.de als auch auf den Portalen www.Bikejobs.de und www.radmarkt.de veröffentlicht. Auch für die Suche nach neuen Geschäftspartnern oder Ladenräumen bietet der Geschäftsmarkt im Jobcenter
die passende Plattform. Die Aufgabe eines Inserats erfolgt schnell, unkompliziert und auf Wunsch anonym über eine standardisierte Eingabemaske. Nach einer redaktionellen Prüfung wird das Inserat für vier Monate oder bis zum Widerruf des Inserenten online gestellt.

Komfortabler Service für Fachhändler:
Für alle Fachhändler, die Kunden von www.Bikeshops.de  sind, können die über OnBikeX aufgebenen Stellenangebote sowohl auf der Händler‐Homepage als auch auf der Facebook‐Unternehmenseite automatisch eingebunden werden. So werden nahezu alle möglichen (Online‐)Kanäle für die Suche nach dem passenden Mitarbeiter bespielt.

Weitere Informationen auf www.OnBikeX.de

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Mittwoch, 14. Dezember 2011

Fachhandel und Facebook

Immer wieder die gleiche Frage: Braucht ein Fachhändler Facebook?
Ein paar Gedanken zum grössten sozialen Netzwerk und welche Erfahrungen wir speziell im Fahrradhandel damit gemacht haben.

Unsere eigenen Erfahrungen
Beim Aufbau unser Bikeshops.de Facebook-Seite haben wir eine Menge gelernt. Gestartet haben wir im September 2010 anläßlich der Eurobike Fahrradmesse in Friedrichshafen. Und das war zunächst mal völlig erwartungsfrei. Wir mussten dabei sein, war die Devise, einen konkreten Grund konnte keiner nennen. Und unsere eigentlichen Fachhandels-Kunden konnte man zu dem Zeitpunkt auch noch nicht bei Facebook finden. Warum sollten wir also dort präsent sein?
Anfangs hatten alle Mitarbeiter Administratorrechte. Das führte dann auch zu regelmässigem Chaos. Einmal landeten etwas sehr private Bilder von der Betriebsfeier im öffentlichen Album, ab und zu erschien der Link zu einem neuen YouTube Video gleich zweimal. Der Schreibstil lag irgendwo zwischen Prol und Prosa und ein roter Faden geschweige denn Sinn der ganzen Aktion war leider nicht erkennbar.
Seit Anfang 2011 ist jetzt nur noch eine Mitarbeiterin für den Auftritt zuständig. Ideen und Themen von anderen Mitarbeitern werden zeitlich und thematisch passend gepostet. Das hat schon mal für eine wesentliche Qualitätsverbesserung und für eine Menge Gefaller gesorgt.
Seit März 2011 bieten wir ein spezielles Facebook Paket für Fachhändler im Bikeshops.de Netzwerk an. Dort werden dann vollautomatisch aktuelle Angebote, also z.B. Restposten, aber auch News zu den geführten Marken genauso wie Stellenangebote direkt auf der Facebook-Seite des Unternehmens veröffentlicht.
Die meisten Händler sehen hierbei das social network eher pragmatisch: Klar müssen wir dabei sein, aber es darf nicht viel kosten und vor allem keine Arbeit machen. Kaum einer unser Kunden verbindet mit dem Auftritt bei Facebook einen konkreten wirtschaftlichen Nutzen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:


Facebook ist Kneipe, kein Einkaufszentrum
Facebook ist erfolgreich, weil es private Belange befriedigt. Dazu gehört, dass man Freunde und Bekannte wiederfindet, die man seit Jahren aus den Augen verloren hat und von denen man plötzlich mit minimalem Zeitversatz mitbekommt, was denen so passiert. Dazu gehört aber genauso das offensichtliche Verlangen vieler Nutzer, andere über jede Aktion zu informieren.
Das erinnert alles an früher, wo ja mal generell immer alles besser war. Man ging in die Kneipe, um sich auszutauschen und abzuschalten. Die Gespräche am Tresen waren dann aber meist auch nicht geistreicher als ein Großteil der Facebook-Postings. Und natürlich wimmelt es in jeder Kneipe auch von Werbung. Das können die Bierdeckel mit Werbung genauso sein wie der Gesprächsstoff über lokale Unternehmen und Attraktionen.
Werbung in der Kneipe ist also immer undercover. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, die wirkliche Reichweite und Conversion von Bierdeckelwerbung oder Werbeaufklebern in der Herrentoilette zu analysieren. Es geht darum, auf eine lokale Marke oder Unternehmen immer wieder aufmerksam zu machen.  Niemand will aber in der Kneipe eine Verkaufsveranstaltung erleben.

Facebook kostet Zeit
Trotz vollautomatischer Schnittstellen liegt es doch am jeweiligen Händler, seinen Facebook-Auftritt aktuell zu halten. Spätestens, wenn also der eine oder andere Stammkunde auf den Gefällt-mir-Button geklickt hat, sollte man diese dann auch regelmässig über Neuigkeiten informieren. Völlig unabhängig davon, ob es 10 oder 1000 Gefaller sind.
Das können Einladungen zum Tag der offenen Tür genauso sein, wie Youtube Clips oder Bilder von der neuen Schaufensterdekoration.
Den Gefallern wird das auch weiter gefallen, wenn hierbei die Information im Vordergrund steht und nicht der direkte Verkauf.

Facebook kann Newsletter ersetzen
Ich würde heute empfehlen, weniger oder gar keine Zeit in Email-Newsletter zu investieren und stattdessen die direkte Kommunikation über Facebook zu pflegen. Die technischen Möglichkeiten aber auch der Nutzwert für den Endkunden sind wesentlich grösser und der Zeitaufwand für die Pflege einer Facebook-Seite ist im Normalfall geringer. Auch die Spamfilter-Problematik im Newsletter-Bereich existiert in dieser Form bei Facebook (noch) nicht. Fachhändler sind also gut beraten, wenn sie sich aktiv darum kümmern, aus Stammkunden Facebook-Freunde zu machen. Neben der Emailadresse könnte im Ladenlokal also auch nach dem Facebook-Konto des Kunden gefragt werden.

Facebook bringt keine Wunder
Nein, mit einem eigenen Facebook-Auftritt steigert man noch nicht den Umsatz. Facebook ist eine langfristige Investition in Kundenbeziehungen. Händler, die davon ausgehen, sofort eine nennenswerte Reaktion zu erleben, werden wohl in den meisten Fällen enttäuscht werden.
Erstmal gilt es, überhaupt auf die eigene Existenz aufmerksam zu machen. Sehr gut eignet sich hierzu das Facebook Werbenetzwerk, in dem man sehr schnell und mit überschaubarem Budget regional ausgerichtete Werbung schalten kann.
Und daneben ist eine regelmässige Aktualisierung der Seite wesentlich, um das Netzwerk und damit auch die Reichweite des Angebots langsam zu erhöhen.

Facebook braucht Kontrolle
Egal, ob sich der Geschätsführer oder der Werkstatt-Azubi um den Auftritt kümmern soll, ist eine regelmässige Kontrolle wichtig. Hierzu gehören zum einen die Inhalte selbst. Zum anderen sollte man sich auch über aktuelle Rechtssprechung informieren, um vor Abmahnungen geschützt zu sein.


Fazit
Ich würde jedem Händler empfehlen, eine Facebook-Seite anzulegen. Und sei es zunächst nur mal deshalb, um den eigenen Firmennamen zu schützen.
Langfristig werden sich die Social Networks als ein Werkzeug für direkte Kunenbindung etablieren, auch wenn heute die Erwartungen noch viel zu hoch gesteckt werden.

Freitag, 4. November 2011

Impressum bei Facebook & Co.

Unser Ansatz für Fachhandels-Lösungen lautet eigentlich immer, den Aufwand für Pflege und Aktualisierung durch zentrale Verwaltungsbereiche und gute Datenbankstrukturen zu realisieren. Wenn wir also z.B. die Facebook-Seite für einen Händler erstellen, haben wir bisher einen Link im Bereich "Info" integriert, der dann auf die zentrale Impressums-Seite innerhalb der Händler-Homepage verweist. Nach bisheriger Rechtssprechung war das auch zulässig, weil dadurch das Impressum durch maximal 2 Mausklicks erreicht werden konnte. Einziges Problem könnte hierbei sein, dass die Daten nicht mehr verfügbar waren, wenn wir z.B. Serverarbeiten durchgeführt haben. Dieses Problem lassen wir aber hier mal unberücksichtigt.

Jetzt sorgt ein neues Urteil zu den Impressums-Angaben bei Facebook mal wieder für Irritationen:
LG Aschaffenburg, Schlussurteil vom 19.08.2011 - 2 HK O 54/11: 
Fazit: Bei Facebook herrscht für gewerbliche Einträge Impressumspflicht. Die Pflichtangaben müssen einfach und effektiv optisch wahrnehmbar sein. Sie müssen ohne langes Suchen auffindbar sein. Die Verlinkung auf das Impressum der eigenen Website reicht nicht aus.

Eine Verlinkung aus dem "Info" Bereich bei Facebook zu der Impressums-Seite des Händlers reicht also wohl nicht aus. Stattdessen müssen die Impressums-Angaben bei Facebook integriert werden.

Aber wo? Im Verwaltungsbereich für die Info-Seite finden sich diesbezüglich keine Datenfelder. Solange aber keine Möglichkeit besteht, dass in Facebookprofilen auch sämtliche Angaben nach § 5 TMG untergebracht werden können, kann ja eigentlich eine Verlinkung der einzige Weg sein, der Impressumspflicht überhaupt nachzukommen.
Offensichtlich stört sich das Gericht aber schon an der Tatsache, dass diese Daten überhaupt auf der Info-Seite integriert werden, obwohl sich hierfür vielmehr die Bezeichnungen "Kontakt" oder "Impressum" eingebürgert haben.

Und die Lösung des Problems?
Wir haben dann einen vermeintlich ganz schlauen Weg gewählt: Für einen Händler haben wir eine FBML Seite in Facebook mit dem Namen "Impressum" angelegt und innerhalb dieser Seite dann eine Verlinkung zu seiner Impressums-Seite integriert. Direkt aus dem Menü heraus zu verlinken ist  technisch derzeit nicht möglich.
Scheinbar also alles gut, denn grundsätzlich wird in dem Urteil die Verlinkung als Möglichkeit genannt:
"Hier wird aber die Meinung vertreten, dass keine Notwendigkeit besteht, dass sich das Impressum unter der gleichen Domäne befindet, wie das angebotene Telemedium. Es sei auch zulässig, auf das Impressum der eigenen Website zu verlinken, (vgl. Micklitz/Schirmbacher, Spindler/Schuster, Recht der elektronischen Medien, 2. Auflage 2011, Randnr. 28 a zu § 5 Telemediengesetz).”
Und weil wir ja jetzt den zusätzlichen Menüpunkt "Impressum" verwenden, darf davon ausgegangen werden, dass das halbwegs rechtssicher ist. Außerdem ist eine zentrale Verwaltungsmöglichkeit über die Homepage des Händlers gegeben usw.

Also alles gut?
Und dann hat sich unser Rechtsanwalt das mal angeschaut und machte mich darauf aufmerksam, dass in der mobilen Version von Facebook dieser Impressums-Link überhaupt nicht zu sehen ist. Und damit ist unsere tolle Lösung also auch abmahnfähig.

Mein Fazit
Mal unabhängig von Sinn oder Unsinn des Urteils, gibt es aus meiner Sicht derzeit keine technische Möglichkeit, der Impressums-Pflicht auf Facebook rechtssicher nachzukommen. Unser Anwalt sieht das offensichtlich genauso und geht im Moment davon aus, dass irgendein OLG das Urteil wieder einkassieren wird, weil völlig praxisfremd. Bis dahin sollte man durchaus mit Abmahnungen rechnen und dann überlegen, ob man sich selbst durch die Rechtsinstanzen streiten will oder das anderen überlässt;)

Mögliche Lösungen
Aus meiner Sicht wäre hier ziemlich klar Facebook in der Pflicht, eine rechtssichere Lösung für den europäischen Markt anzubieten.
Dies könnte z.B.eine Lösung in Form von speziellen Datenfeldern für gewerbliche Auftritte sein. Wenn dann zusätzlich noch die Möglichkeit angeboten würde, eine automatisierte Schnittstelle z.B. über Webservices zu nutzen, wäre das perfekt. Denn dann müssten unsere Kunden ihre Daten wirklich nur an einer Stelle pflegen. Und weil davon auszugehen ist, das in Zukunft neben Facebook noch viele andere Plattformen auftauchen werden (Google+, Youtube usw.), bei denen Fachhändler präsent sein sollten, wäre hier eine standardisierte Lösung sicherlich zweckmäßig.

Die Business-Idee:
Je mehr ich darüber nachdenke, umso interessanter erscheint mir für die Zukunft ein neues Geschäftsmodell: Eine zentrale Datenbank, die für Firmen nicht nur die Adressen und Impressums-Daten speichert und auf einer zentralen Plattform publiziert sondern zeitgleich über zig Schnittstellen alle wesentlichen Social-Media Plattformen, Portale usw. mit rechtlich sicheren Daten versorgt. Ziel muss sein, die Geschäftsdaten nur noch einmal zentral zu pflegen.
Oder gibt es das schon?
Vermutlich nicht, denn ich glaube nicht, dass es einem Unternehmen möglich ist, mit der Aussage "rechtssicher" Dienstleistungen anzubieten. Dieses Urteil hat das mal wieder vorbildlich gezeigt: Man braucht nur einen Richter, der die eigenen Urteile möglichst niemals auf Umsetzbarkeit prüft.




Dienstag, 31. Mai 2011

Gewinnübergabe

Im April gabe es auf unser Facebook-Seite ein Koga und 2 Handybikes zu gewinnen.

Heute haben wir das Koga SportsRider an den stolzen Gewinner übergeben. Herr Marcus Circel freut sich schon, am Vatertag mit einem Top-Bike aufzutrumpfen.
Von hier aus besten Dank an:
  • Radsport Zalfen in Brühl, bei dem das Rad abgeholt wurde
  • Firma Koga für die super Unterstützung
Ich hoffe, dass wir Ende Juni wieder mit einem Gewinnspiel starten können.

Rudi Zalfen von Radsport Zalfen in Brühl
Gewinner Marcus Circel
Maren Hermann von Bikeshops.de
Traum-Trekkingbike: Koga SportRider



Montag, 30. Mai 2011

OnBikeX.de Multilingual

Derzeit sind wir dabei, die Online Fahrradmesse www.onbikex.de mehrsprachig zu gestalten.

Die europäischen Hauptsprachen sollten schon vorhanden sein, oder? Das kann derzeit leider nur für die Navigationen bzw. festen Elemente der Website umgesetzt werden. Uns ist kein praktikabler Weg bekannt, die Übersetzung z.B. von Fahrradspezifikationen dynamisch zu erzeugen. Wenn man z.B. bei Google Translation mal faltbarer Schlauchreifen eingibt wird daraus "collapsible tube mature". Und bei "neigungsverstellbarem Vorbau mit AHead-System" siehts nicht wirklich besser aus.
Und richtig problematisch wird's im Bereich Video: Sollte man dort mit Untertiteln arbeiten oder gibt es sowas wie eine Audio-Live-Übersetzung? Wir hatten bei einigen YouTube Videos Kommentare von Benutzern, die gerne direkt die englische Version hätten, aber damit werden wir wohl mittelfristig nicht dienen können.

Aber auch bei vielen anderen Elementen ist diese Mehrsprachigkeit sehr vielschichtig und teilweise gar nicht zu lösen. Wir bekommen z.B. von einigen Fahrrad-Marken die Kataloge als PDF. Natürlich meist in Deutsch. Das gleiche gilt für Anzeigenvorlagen, die wir im Messestand veröffentlichen. Wie soll so etwas brauchbar aber vor allem auch in wirtschaftlich vernünftigem Rahmen übersetzt werden?
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass wir für alle Bereiche zumindest deutsche und englische Versionen zur Verfügung stellen könnten.

Das ist übrigens ein spannendes Thema: Eine Liste von Sprachen im europäischen Raum (geografisch) findet sich unter http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Sprachen_in_Europa .
Wie soll da zusammenwachsen, was zusammengehört, wenn man nicht mal verstehen kann, worüber der andere spricht?
Wir haben jetzt aber beschlossen, z.B. auf tschuwaschisch oder auch finnisch zu verzichten;)

Bikemesse online

Die Idee einer virtuellen Messe hatten wir schon vor langer Zeit. Aber erst jetzt haben wir mit dem Delius Klasing Verlag (BIKE, TOUR) auch einen Medienpartner gefunden, mit dem ein solches Projekt erfolgreich starten kann. Seit ein paar Tagen ist die virtuelle Fahrradmesse jetzt online:

www.onbikex.de

Das war eine lange Geburt:
Als erstes haben wir die Messehallen durch einen Architekten entwerfen lassen. Skalierbar sollten die sein, damit im Bedarfsfall weitere Hallen angebaut werden konnten. Wir haben von der Eurobike viel gelernt;)
Eine weitere Anforderung waren realistische Infrastrukturen. Parkplätze sollte es geben, Lobby, Eventflächen, Werbeplätze usw. Angeblich läßt sich aus den Plänen eine Livemesse bauen. Eventuell ja später mal.

Und dann ging die Programmieung los und viele Ideen konnten wir begraben:
Wir hatten zunächst mit sehr aufwändigen Videoaufnahmen einen ersten Prototyp der Messe gestartet. Mit Regie, Regieassistenz, Schauspieler usw. Die Kosten für so eine Produktion waren richtig hoch. Und als dann alles geschnitten und programmiert war (damals noch in Flash) und wir den Prototyp online gestellt hatten, trat die Ernüchterung ein: Die Bandbreiten und Browsertechnologien machen Sinn bei 30sek. Youtube Spots, aber sind lange nicht ausreichend, um ein Live-Messefeeling aufkommen zu lassen. Der Traum von richtig virtuell begehbaren Räumen scheitert an fehlenden 3D Standards. Ohne Plugin bzw Browser-Addon soll die Messe aber auf jeden Fall auskommen. Flash war noch ok, aber durch die fehlende Flash-Unterstützung des Apple iPhone und iPad wollten wir das zumindest auf der Startseite nicht ausreizen. Die Jungs  von der Agentur, die sich um das 3D Rendering gekümmert haben, machten mir da auch wenig Mut. Eventuell könnte man in 5 Jahren mal darüber nachdenken, eine Version zu planen, die ohne Plugin die Messewelt begehbar macht.

Aber dann wurde doch noch alles gut. Dank viel Engagement von meinen Mitarbeitern haben wir, glaube ich, ein tolles Projekt an den Start gebracht. Das zeigte sich dann schnell auch bei Google Maßnahmen. Dort wurden wir bei vielen Keywords direkt ein paar Tage nach dem Start sehr weit oben gelistet.
Der Content ist aber auch schon irre:
  • ca 30.000 Fahrräder mit Specs und Bild
  • ca. 2000 Testberichte zu Fahrradmodellen
  • hunderte Fahrrad-Videos
  • aktuelle Blätter Kataloge von den Herstellern
  • 3D Fotografie
  • eine Fahrrad-Kaufberatung
  • und und und


Ich werde hier immer wieder mal Neuigkeiten rund um OnBikeX.de veröffentlichen.

Die OnBikex.de Fahrradmesse
  

Neuer Mailserver

Am Wochenende haben wir unseren bisherigen eigenen Mailserver abgeschaltet und alle Emailkonten Samstag und Sonntag vollständig auf einen neuen Server gezogen, der bei einem hierauf spezialisierten Unternehmen gehostet wird.

Die Umstellung funktionierte einwandfrei und ohne erkennbare Ausfallzeit, so dass keine verlorengegangenen Emails bekannt sind.

Im folgenden sammeln wir die Hinweise zu einigen bekannten Problemen:
Outlook:
In Outlook finden Sie die Einstellungen für Ihr Emailkonto unter:
Menpunkt extras -> Email-Konten -> "Name des Kontos". Deaktivieren Sie dort die Einstellungen für die sichere Passwort-Authentifizierung.







Thunderbird:
In Thunderbird finden Sie die Einstellungen unter Extras - Kontoeinstellungen: Ändern Sie sowohl für POP als auch für SMTP die Einstellungen laut Bild.
WICHTIG: Geändert werden müssen nur die Einstellungen im roten Rahmen.
















IPhone:
Es gibt wohl ein Problem mit dem Empfang von Emails über iPhone und iPad. Dieses Problem ist nicht auf Android Geräten bekannt, auf denen wir das System getestet haben. (muss ja mal erwähnt werden;)
Aber wir haben jetzt hierfür auch eine Lösung:
Nehmen Sie folgende Einstellungen vor:
  • mailkontakte
  • emailkonto bearbeiten
  • auf erweitert klicken
  • authentifizierung auf md5 umstellen
  • solange die änderungen übernehmen bis das Konto einen Fehler anzeigt
  • wieder auf erweitert klicken
  • authentifizierung auf kennwort umstellen
  • die änderungen wieder übernehmen
  • jetzt sollte alles funktionieren
Ich kann das zwar mangels iPhone nicht selbst testen, aber der Tip kommt von einem Händler, der das selbst rausgefunden hat. Besten Dank für den Hinweis.

Apple-Mail:
Im Apple Mailprogramm muss unter den Kontoeinstellungen bzw. Account-Informationen der Menüpunkt "Identifizierung" auf den Wert "Kennwort" gestellt sein.


Webmail-Zugang:
Anders als angekündigt funktioniert der Webmail-Zugang wohl nur in Kombination mit IMAP-Konten. Falls Sie keinen Zugang über Webmail haben, informieren Sie uns bitte. Wir schalten dann das IMAP Konto für Ihre Emailadresse frei.



Hintergründe:
Die Hauptgründe für das Outsourcing waren:

· Überproportionale Zunahme an ein- und ausgehenden Verbindungen zum Mailserver. Wir führen dies insbesondere auf die in den letzten Monten stark steigende Nutzung von mobilen Endgeräten (iPhone, iPad, Android) zurück, die eine quasi kontinuierliche Verbindung ermöglichen und so gerade in Spitzenzeiten den Mailserver stark belasteten.

· Auch wenn auf unseren Systemen nur geschäftliche Emailkonten bzw. Domains liegen, ist ein starker Anstieg von Spam zu verzeichnen. Die damit verbunden Kosten für eine leistungsfähige Spam-Engine sind in den letzten 3 Jahren um 300% gestiegen.

· Die generellen Anforderungen an Hochverfügbarkeit und Ausfallsicherheit steigen ebenfalls sehr stark. Die hiermit verbundenen Kosten für diese Systeme wären aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr tragfähig.



Samstag, 14. Mai 2011

Bikeshops.de Story Teil 1

Wie kommt man eigentlich in die Fahrradbranche?
Bei mir war es der Klassiker: Mit 16 suchte ich einen Job neben der Schule, hatte durch einige selbst gepimpte Bikes ein paar Grundkenntnisse und das große Glück, dass der lokale Gevelsberger Fachhändler billiges Personal brauchte.
Und dort blieb ich.  Immer, wenn es neben Abi, Studium und Ausbildung möglich war. Montieren, reparieren, verkaufen. 
Die Topmarken von damals sind auch heute noch präsent: Koga, Giant, Merida, Kettler.
Während des Studiums habe ich mich 1996 selbständig gemacht und die RIM GmbH gegründet. Zunächst so ganz ohne Bezug zum Fahrrad: Das erste große Projekt war ein Oldtimermarkt mit Serviceleistungen für Fachhändler. Erst 1997 habe ich dann mit Unterstützung einiger ZEG Händler das Bikeshops.de Portal gegründet. Weil zu dem Zeitpunkt eine eigene Domain wirtschaftlich unsinnig war, bekam jeder Händler eine Adresse in Form: www.bikeshops.de/mueller.
In Schwelm gibt es  heute noch ein Fachgeschäft, dass auf der Fassadenwerbung eine solche Bikeshops-URL  angibt, obwohl auch die mittlerweile eine eigene Domain besitzen.

Die ersten Jahre waren Abenteuer: Man muss mal versucht haben, einem Geschäftsmann eine Internet-Homepage zu verkaufen, obwohl gar kein Internetanschluss, teilweise auch kein Computer im Geschäft vorhanden war. 
Dementsprechend aufwändig war die Kommunikation. Emailanfragen z.B. zu Preisen oder Produkten kamen bei uns an, wurden ausgedruckt, per Fax an den Händler geschickt, der darauf seine Antwort schrieb, an uns zurückfaxte und wir die Antwort dann vom Fax abschrieben und an den Kunden mailten.
An 1:1 Kommunikation war nicht zu denken, es vergingen Tage, bis der Kunde eine Nachricht erhielt. Und die waren dann auch noch eher feindlich: "Schreiben Sie, dass wir uns nicht für Preisanfragen interessieren. Das haben wir gar nicht nötig." war so eine typische Reaktion, mit der viele unser Kunden auf die sich anbahnenden Veränderungen durch das WWW reagierten. Onlineshops waren verpönt. Niemand wollte damals glauben, dass irgendwann einmal Fahrräder in nennenswertem Umfang online bestellt werden konnten.
Erst 2003 hatte auch der letzte Händler eine eigene Emailadresse. Ein großes Fest für meine Mitarbeiter;)

Sonntag, 20. März 2011

Intro

Seit 1997 sind wir mit Bikeshops.de online. Heute umfasst das Bikeshops.de Netzwerk 1000 Fahrrad-Fachhändler, für die wir (die RIM GmbH, Ennepetal) sehr auf den Fahrradbereich spezialisierte Onlinelösungen bereitstellen. Hierzu gehören z.B. Homepageerstellung, Tools für die Angebotsverwaltung, Programmierung von Onlineshops und in den letzten Jahren immer mehr Druck-Anwendungen. z.B. Druckmanager für Preisschilder und Kataloge.

Wozu soll dieser Blog dienen?
Ich lese gerade das Buch "Was würde Google tun?" von Jeff Jarvis, einem amerikanischen Blogger, Professor und Journalist (gibts wohl auch nur in Amerika in dieser Kombi). Die Kernaussage ist eigentlich recht einfach zusammengefasst: Hör Deinen Kunden zu. Und genau das ist das Ziel dieses Blogs: Ich würde zum einen gerne für die an Bikeshops.de angeschlossenen Fachhändler aber auch für deren Kunden eine Möglichkeit bieten, direkt an der weiteren Entwicklung von Bikeshops.de mitzuarbeiten.

Das Schöne an diesem Blog ist aber: Ich habe keinerlei Ahnung, wie sich das weiter entwickelt;)
Sollte ich also eines Tages diesen Blog schließen, war das wohl doch eher kontraproduktiv.